Orgel und Jazz: da gab es lange nur die Hammondorgel, die im Jazz populär wurde. Inzwischen haben sowohl Jazzorganisten, als auch Kirchenmusiker die Pfeifenorgel für diesen Musikstil entdeckt. Gründe für diese Entwicklung sind neue Aufnahmen, aber auch steigende Angebote der Verlage dementsprechender Kompositionen oder Wettbewerbe wie "Kirchenorgel-Jazz" im Jahr 2003 in Hannover.

Eckhart Böhm wurde in Karlsruhe geboren und studierte Schul- und Kirchenmusik in Trossingen, Freiburg und Hannover (A-Examen). Zudem besuchte er Orgelkurse bei Harald Vogel, Daniel Roth, Ewald Kooimann, Luigi F. Tagliavani und Christoph Bossert. Von 1993 bis 2005 war er als Kirchenmusiker an der Liebfrauenkirche Neustadt am Rübenberge bei Hannover tätig. Neben der Pflege des traditionellen Repertoires beschäftigt er sich mit musikalischen Raritäten und Ausgrabungen, Neuer Musik, experimentellen Formen sowie Musik & Theater. Seit April 2005 arbeitet er als Kantor, Organist und Leiter der vokalen und instrumentalen Ensembles an der Stadtkirche in Böblingen. Außerdem ist er Dozent für Orgelspiel und Improvisation bei den "Werkwochen Goslar" des Bistums Hildesheim.

Eckhart Böhm wandelt in seinen Improvisationen im weiten Raum des Jazz und spielt mit den Klangfarben der Winterhalter-Orgel der Böblinger Stadtkirche. Dabei wird er einmal mehr im stilistischen Idiom bleiben, zum anderen aber vom Instrument her geleitet, das Stilgefüge verlassen und wieder zurückkehren, zugleich zwischen möglicher Opulenz und kammermusikalischer Zurückgezogenheit balancieren.